Inhalt
1. Wie – Die innere Haltung beim Essen
2. Wann – Was man zeitlich beachten sollte
3. Was – Welche Lebensmittel gut für uns sind

Sadhguru: Ich habe gerade irgendwo gelesen, dass 20% der Mahlzeiten von Amerikanern im Auto eingenommen werden. Wenn 20% der Mahlzeiten in Autos gegessen werden, werden vielleicht weitere 20% in Bars gegessen! Ich weiß nicht, wie viele Menschen tatsächlich am Tisch sitzen und eine Mahlzeit bewusst und mit einem gewissen Gefühl der Verbundenheit mit dem Essen und den Menschen um sie herum einnehmen. Heute, glaube ich, gibt es zum Inhalt von Lebensmitteln genug Wissen in der Welt, aber die Menschen müssen die nötigen Anpassungen noch machen. Der Inhalt von Lebensmitteln hat definitiv einen großen Einfluss, aber wie man sie zu sich nimmt, ist genauso wichtig. Es wird viel darüber geredet, was man konsumieren soll, aber es gibt kaum Bemühungen, den Menschen bewusst zu machen, wie man Lebensmittel konsumiert. Ob man nun ein Tier, ein Gemüse oder etwas anderes isst – Lebensmittel sind im Wesentlichen ein Stück Leben. Etwas, das ein Leben für sich war, wird zu einem Teil von dir. Essen ist nicht nur Verdauung, es ist die Integration eines Lebens in ein anderes.

Wann man essen sollte, in welcher Haltung man sitzen sollte und wie man die Nahrung in sich begrüßen sollte, sind Dinge, die heute völlig ignoriert werden.

sadhguru eating in biksha hall

1. Das Wie – Die innere Haltung beim Essen

1.1 Achtsam sein

Essen sollte keine Routine sein. Du musst beobachten. Heute braucht der Körper so viel Nahrung, also isst du so viel. Morgen braucht er vielleicht nicht so viel. Jedes Tier ist sich dessen bewusst. Wenn du einen Hund zu Hause hast, weigert er sich auch an bestimmten Tagen zu fressen. Heutzutage haben sie ihn so dümmlich erzogen, dass er jeden Tag frisst; ansonsten ist es ganz natürlich für ihn, an bestimmten Tagen nicht zu fressen. Er frisst etwas Gras, würgt es aus und macht seine eigene Reinigung allein. Alle Lebewesen sind sich dessen bewusst, aber die Menschen benutzen ihren Intellekt, um zu entscheiden, was sie tun sollten. 

Aufgrund der Bildungssysteme, die die Menschen durchlaufen, haben wir unserem Denken zu viel Bedeutung gegeben. Unsere Aufmerksamkeit ist das Höchste, was wir haben, nicht unser Denken. Unser Denken ist ein Produkt der wenigen Daten, die wir gesammelt haben. Das wird uns nirgendwo hinbringen. Es ist die Schärfe und Intensität unserer Aufmerksamkeit, die uns von einer Dimension des Lebens in eine Andere führen kann. 

1.2 Iss mit Dankbarkeit 

Man muss essen, aber wir sollten essen, indem wir die Nährstoffe genießen, die das Essen uns schenkt, und mit Dankbarkeit für das, was es für unser Leben bedeutet. Das soll nicht den Genuss des Essens nehmen. Die wahre Freude am Essen besteht darin, dass du dir eines anderen Lebens bewusst bist, das bereit ist, mit deinem eigenen Leben zu verschmelzen und zu dir zu werden. Das ist die größte Freude, die ein Mensch kennt, dass in gewisser Weise etwas, das nicht Du bist, bereit ist, ein Teil von dir zu werden. Das ist es, was man Liebe nennt. Das ist es, was man Hingabe nennt. Dies ist das höchste Ziel des spirituellen Prozesses. 

Ob es nun Lust, Leidenschaft, Hingabe oder ultimative Erleuchtung ist, es ist alles dasselbe, nur in einem anderen Maßstab. Wenn es zwischen zwei Menschen geschieht, nennen wir es Leidenschaft. Wenn es mit einer größeren Gruppe geschieht, nennen wir es Liebe. Wenn es viel wahlloser geschieht, nennen wir es Mitgefühl. Wenn es sogar ohne eine Form um dich herum geschieht, wird es Hingabe genannt. Wenn es in seinem höchsten Ausmaß geschieht, nennen wir es Erleuchtung. 

Nahrung zu essen ist eine Demonstration des Eins-Sein der Existenz. Dieser wunderbare Prozess geschieht bei deiner Mahlzeit jeden Tag. Etwas, das eine Pflanze, ein Samen, ein Tier, ein Fisch oder ein Vogel war, verschmilzt einfach und wird zu einem menschlichen Wesen – eine klare Demonstration des Eins-Sein der Existenz und der Hand des Schöpfers in allem, was ist.

1.3 Sitze dabei mit gekreuzten Beinen auf dem Boden

In der yogischen Kultur wirst du immer aufgefordert, deine Beine zu kreuzen und deine Beine nicht in die Richtung einer Energieform auszustrecken. Das ist im Grunde deshalb, weil du alles, was auf dich zukommt, auf viele verschiedene Arten aufnehmen kannst. Die yogische Absicht ist immer, es von den höheren Aspekten deines Lebens zu empfangen. Wenn es einen konsekrierten Raum gibt, bedeutet das, es gibt eine kraftvolle Energie, die die Möglichkeit besitzt, dich zu transformieren. Diese Energie muss immer von der höchsten Möglichkeit, wie du empfangen kannst, zu dir kommen. Wir wollen nicht unsere Überlebensfähigkeit steigern; wir wollen andere Dimensionen des Lebens steigern. Es ist sehr wichtig, dass wir überleben, aber besser zu überleben als andere ist kein Lebensziel. Es ist Zeitverschwendung, denn was auch immer du tust, du wirst nicht ewig überleben.

All deine Überlebensinstinkte, Selbsterhaltung, sind in den unteren drei Chakren – Manipuraka, Swadhishthana und Muladhara. Die Sehnsucht, sich von all dem zu lösen und darüber hinauszugehen, ist in Vishuddhi, Agna und Sahasrar. Anahata ist der Schnittpunkt.

Wenn du also in einem Raum sitzt, wo du glaubst, dass dort Kraft und Energie vorhanden ist, kreuzt du immer deine Beine und sitzt, weil du den unteren Teil des Körpers schließen willst. Du willst nicht mit offenen Beinen einem konsekrierten Bereich gegenüber sitzen, denn das wird eine ganz andere Art von Energie zu dir hinziehen, die für dich schädlich sein könnte. Du möchtest, dass der obere Teil deines Körpers – oberhalb des Anahata – diesem ausgesetzt ist.

Deine Beine gekreuzt zu halten, sobald du eine kraftvolle Form siehst, ist sehr wichtig. Nahrung ist auch eine sehr kraftvolle Sache. Wenn du seit drei Tagen nicht gegessen hast, verstehst du das. Es ist wichtig, dass deine Beine gekreuzt sind, wenn du Essen vor dir hast. Wenn du sehr hungrig bist und das Essen steht offen vor dem gesamten Körper, ist das nicht gut für dich. Du öffnest nie deine Beine und sitzt vor Nahrung, konsekrierten Gegenständen und Menschen, die eine gewisse Kraft in sich tragen, denn das wird eine ungünstige Art von Energie in dein System bringen.

1.4 Iss mit deinen Händen

Wenn du das Essen nicht anfasst, weißt du nicht, was es ist. Wenn eine Speise nicht gut genug ist, um berührt zu werden, weiß ich nicht, wie sie gut genug ist, um gegessen zu werden! Außerdem liegt die Sauberkeit deiner Hände gänzlich in deinen Händen, während die Sauberkeit eines Löffels oder einer Gabel nicht unbedingt in deinen Händen liegt. Niemand außer dir hat diese Hände benutzt, also kannst du dir sicher sein, wie sauber sie gerade sind. Bei der Gabel weißt du nicht, wer sie benutzt hat, wie sie sie benutzt haben, und wofür. Sie müssen sie nur mit einem Taschentuch abwischen und sie sieht sauber aus.

Vor allem, wenn du eine Gabel benutzt, fühlst du das Essen nicht. Wenn Essen vor dir steht, halte deine Hände über das Essen für einige Momente, um zu spüren, wie das Essen ist. Wenn etwas auf meinem Teller erscheint und ich es nur fühle, weiß ich, was ich essen soll und was nicht, ohne dass ich es schmecken muss. Meine Hände sind die erste Ebene, auf der ich das Essen kennen lerne.

1.5 Kaue dein Essen 24 Mal

Im Yoga sagen wir: „Wenn du einen Bissen Nahrung zu dir nimmst, musst du ihn 24 Mal kauen.“ Es steckt einiges an Wissenschaft dahinter, aber im Grunde wird dein Essen in deinem Mund vorverdaut und wird keine Dumpfheit in deinem System erzeugen. Wenn du 24 Mal kaust, etabliert sich die Information dieser Nahrung in deinem System, und jede Zelle in deinem Körper wird in der Lage sein zu beurteilen, was richtig und nicht richtig ist für dich – nicht in Hinsicht auf die Zunge, sondern darauf, was für das ganze System zuträglich ist. Wenn du dies eine Zeit lang tust, wird jede Zelle im Körper gelernt haben, was sie mag und was nicht.

1.6 Nicht sprechen während des Essens!

Erst, als ich zum ersten Mal in die Vereinigten Staaten kam, sah ich, dass überall an öffentlichen Orten – besonders in Schulen und in den Sommercamps, in denen wir früher Kursprogramme machten – Hinweise angebracht waren, was zu tun ist, wenn jemand am Essen erstickt. Ich kann nicht verstehen, warum jemand am Essen ersticken sollte. Ich kann es verstehen, wenn jemand im Schwimmbad ertrinkt, denn wir sind nicht wie Fische gemacht – wir müssen schwimmen lernen. Jemand, der nicht gut genug schwimmen kann, kann ertrinken, aber warum sollten Menschen am Essen ersticken? Der Hauptgrund, warum sie ersticken, ist, weil sie so viel reden, wenn sie essen. Wir sind uns einer so schlichten Sache nicht bewusst. Alles, was wir tun müssen, ist, nur die Speisen zu genießen und still zu essen.

Wenn Kinder gleichzeitig essen und sprechen wollen, bringen wir ihnen als Erstes bei: „Pst, nicht sprechen, wenn du isst.“ Denn die Sprache muss rauskommen, das Essen muss reingehen – wie kann man beides gleichzeitig tun? Wenn ich sprechen muss, muss etwas aus meinem Mund herauskommen. Wenn ich essen muss, muss etwas hineingehen. Offensichtlich kann ich diese beiden Dinge nicht zur gleichen Zeit tun. Wenn ich diese beiden Dinge gleichzeitig tue, kann etwas schief gehen.

2. Das Wann – Was man zeitlich beachten sollte

2.1 Warte zwei Minuten, bevor du isst

Nicht zu essen, wenn man sich danach fühlt, ist ein Teil von Sadhana, so dass man den zwanghaften Drang nach Essen oder nach irgendetwas anderem in dieser Art ablegt. Essen ist eine sehr fundamentale Sache. Basierend darauf werden viele andere Aspekte des Lebens zwanghaft.

Viele von euch haben vielleicht diese Qual erlitten, wenn ihr in den Ashram kommt: Es ist Essenszeit, ihr seid sehr hungrig und kommt in den Essenssaal. Das Essen steht vor euch und ihr wollt es verschlingen. Aber die Leute schließen ihre Augen und falten ihre Hände für die Invokation. Der Hintergedanke ist, dass du sehr hungrig bist, aber du wartest noch zwei Minuten. Versuch, dies mit allem zu tun, was du zwanghaft tun willst – warte einfach zwei Minuten lang. Das wird dich nicht umbringen. Es wird dich sehr stark zurücklassen. 

Gautama, der Buddha ging so weit zu sagen: „Wenn du sehr hungrig bist und dringend etwas zu essen brauchst, und dann dein Essen an jemand anderen abgibst, wirst du stärker werden.“ So weit gehe ich nicht. Ich sage: „Warte einfach zwei Minuten“ – das wird dich definitiv stärker machen.

Diese Zwanghaftigkeit im Körper zu überwinden, ist entscheidend. Dein Körper und dein Geist bilden eine Einheit. Alle möglichen vergangenen Eindrücke haben Neigungen geprägt, und diese sind zwanghaft. Wenn du ihnen nachgehst, bedeutet dies, du hast beschlossen, dich nicht zu entwickeln. Du hast beschlossen, dass es dir nichts ausmacht, im Schema zu leben. Du willst das Schema nicht durchbrechen und neue Möglichkeiten erkunden.

Nahrung ist etwas sehr Grundlegendes und Einfaches, und doch, wie du mit diesem Aspekt umgehst, macht einen großen Unterschied. Es ist eine Reise zu einer bewussteren Art zu funktionieren, wenn du dich nach und nach von den Informationen distanzierst, die schon in dir vorhanden sind, was dich von innen her dominiert. Gebundenheit gibt es auf vielen verschiedenen Ebenen, aber die Basis all deiner Gebundenheit ist dein Körper, das ist der Grund, warum du mit deinem Körper arbeitest.

2.2 Verdauung ist wichtig – Iss je nach Alter und Aktivität

Was du als deinen Körper und deinen Geist bezeichnest, ist eine gewisse Ansammlung von Erinnerung. Aufgrund dieser Erinnerung – oder man kann es Information nennen – hat dieser Körper seine Form angenommen. Die Nahrung, die wir essen, verwandelt sich in den Körper, abhängig von dieser Erinnerung. Nehmen wir an, ich esse eine Mango. Die Mango geht in mich hinein und wird zu einem Mann. Wenn eine Frau eine Mango isst, geht dieselbe Mango in sie hinein und wird zu einer Frau. Wenn eine Kuh eine Mango isst, geht sie in eine Kuh und wird zu einer Kuh. Warum geht diese Mango in mich hinein und wird ein Mann und nicht eine Frau oder eine Kuh? Das liegt im Wesentlichen an der Erinnerung, einer spezifischen Art von Erinnerung, die in meinem System vorhanden ist. 

Wie kommt es, dass, wenn ich eine Mango esse, ein Teil davon zu meiner Haut wird und denselben Hautton annimmt? Man findet nicht plötzlich einen mango-farbenen Fleck auf der Hand. Weil es eine so starke Erinnerungsstruktur gibt, was auch immer ich hineingebe, die Erinnerung wird dafür sorgen, dass es zu dieser Person wird und nicht zu einer anderen Person.

Mit dem Älterwerden beginnt diese Fähigkeit des Körpers, Nahrung zu integrieren, abzunehmen, weil deine genetische Erinnerung und deine evolutionäre Erinnerung weniger in der Lage sind, das, was du konsumierst, umzuwandeln. Du magst gesund und in der Lage sein, das zu verdauen, was du isst, aber der Körper wird nicht in der Lage sein, die Mango mit der gleichen Vehemenz in einen Menschen zu verwandeln. Verdauung findet statt, doch die Umwandlung von einem Leben in ein anderes wird nicht mehr so gut gelingen, weil die Erinnerung allmählich schwach wird. 

Wenn du über 35 Jahre alt bist – es sei denn, du bist eine körperlich extrem aktive Person oder hast ein medizinisches Problem –, wären zwei Mahlzeiten am Tag definitiv gesünder für dich. Der Körper wird sich auf diese Verlangsamung einstellen, aber wenn dir bewusst ist, wie du isst und was du isst, kannst du es sinnvoller einstellen. Wenn du mehr isst, wirst du das System unnötig belasten. Du brauchst nicht mehr so viel Nahrung, weil dein Größenwachstum komplett abgeschlossen ist. Wenn du dich ein wenig hungrig oder müde fühlst, sollte eine Frucht zwischendurch für dich reichen. Wenn du dies beibehalten kannst, wirst du sehr gut leben. Es ist sparsam, umweltfreundlich, und du wirst gesund sein.

2.3 Zwei Mahlzeiten am Tag und keine Snacks dazwischen!

Wenn der Verdauungsprozess im Magen stattfindet, kommt die Entschlackung des Körpers auf zellulärer Ebene fast zum Stillstand. Wenn man also weiter isst über den Tag, halten die Zellen Verunreinigungen über einen längeren Zeitraum zurück, was über einen gewissen Zeitraum verschiedene Probleme erzeugt. Auch der Ausscheidungsprozess aus dem Darm geschieht nicht auf effiziente Weise, da die Abfallstoffe zu verschiedenen Zeiten statt auf einmal in den Dickdarm gelangen.

Wenn der Dickdarm nicht sauber ist, bestellst du dir Probleme. Im Yoga sagen wir, dass ein unreiner Dickdarm und psychische Störungen direkt verbunden sind. Wenn der Dickdarm nicht sauber ist, kannst du deinen Verstand nicht stabil halten.

In traditionellen indischen Medizinsystemen wie Ayurveda und Siddha spielt es keine Rolle, welche die Krankheit eines Patienten ist, zuerst werden sie dein Verdauungssystem reinigen wollen, weil die meisten deiner Probleme an einem unreinen Dickdarm liegen können. So wie die Menschen heute essen, wird es eine große Herausforderung für sie sein, den Dickdarm sauber zu halten.

Aber angenommen, du isst nur zwei große Mahlzeiten am Tag und nichts dazwischen (wie wir es normalerweise im Ashram tun), oder falls du sehr aktiv bist, darfst du zwischendurch eine Frucht essen, dann wird dein Darm immer sauber bleiben. Im yogischen System sagen wir, es muss ein Minimum von sechs bis acht Stunden zwischen einer Mahlzeit und der nächsten liegen. Wenn das nicht möglich ist, ist zumindest ein Abstand von fünf Stunden Pflicht. Weniger als das bedeutet, dass du dir selbst Schwierigkeiten bereitest.

2.4 Geist und Körper funktionieren am besten mit leerem Magen

Du magst denken, den Tag über etwas zu essen wird dir helfen, aktiver zu sein. Aber wenn du dir anschaust, wie sich dein Körper fühlt, wenn Nahrung im Magen ist, und wie sich der Körper fühlt, wenn der Magen leer ist, wirst du sehen, dass dein Körper und Gehirn am besten arbeiten, wenn dein Magen leer ist. Wenn in deinem Verdauungssystem ständig Nahrung verarbeitet wird, wird natürlicherweise eine gewisse Menge an Energie dafür aufgewendet, so dass sowohl dein Gehirn als auch dein Körper nicht optimal funktionieren können.

Wenn du bei vollem Potenzial funktionieren willst, sei bewusst und iss die Art von Nahrung, bei der dein Magen innerhalb von 1,5 bis 2,5 Stunden leer wird und die Nahrungsbestandteile in den Darm wandern. Ab diesem Zeitpunkt verbraucht der Körper nicht so viel Energie. Und innerhalb von zwölf bis achtzehn Stunden muss die Nahrung vollständig aus dem System verschwunden sein. Das ist es, worauf Yoga immer hinweist. Wenn du diese schlichte Bewusstheit aufrecht erhältst, wirst du viel mehr Energie, Beweglichkeit und Bewusstheit erfahren. Das sind die Zutaten für ein erfolgreiches Leben, ganz gleich, was du dir vorgenommen hast zu tun.

Eine Ebene dessen, was den spirituellen Prozess ausmacht, ist, dass du deinem Körper und Geist ein gewisses Maß an Integrität verschaffst. Mit Integrität meine ich, wenn dein System nicht in bestimmter Weise gefestigt ist, wenn es locker ist, wird es unfähig, irgendetwas zu erfahren. Selbst wenn die großartigsten Dinge geschehen, wirst du sie verpassen. Der Grund, warum Yogis oder diejenigen, die in Sadhana sind, nur ein- oder zweimal am Tag essen und dazwischen nichts, ist, dass sie den Körper  für nichts öffnen wollen. Keine äußeren Elemente außer Luft und Wasser sollten zu oft in das System gelangen, da dies die Integrität des Systems lockern wird, was Sensitivität betrifft. Empfindung ist die äußerste Schicht dessen, wer du bist. Wenn du dich sehr feinfühlig halten willst, ist es wichtig, dass du deinen Körper nicht für alles Mögliche öffnest, das dir über den Weg läuft. Du musst gut essen, aber du solltest nicht viele Male essen.

2.5 Abendessenszeit und Schlafenszeit

Es müssen drei Stunden nach der Abendmahlzeit vergangen sein, bevor du zu Bett gehst. Gehören mindestens 20 bis 30 Minuten leichter körperlicher Aktivität dazu – zum Beispiel ein einfacher Spaziergang –, wird dein System weitgehend gesund sein. Wenn du zu Bett gehst, während das Essen noch im Magen liegt, erzeugt dies ein gewisses Maß an Trägheit im System. Physiologisch gesehen ist diese Trägheit wie eine Beschleunigung in Richtung Tod. Tod ist ultimative Trägheit.

Eine andere Dimension ist, dass, wenn man mit einem vollen Magen zu Bett geht, dies Druck auf andere Organe im Bauchraum ausübt. Auch das wird zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen. Auch aus diesem Grund ist es sehr wichtig, dass vor dem Schlafengehen die Nahrung, die du gegessen hast, aus dem Magen raus gewandert ist. Da du in verschiedenen Haltungen schläfst, sollte der Magen an keiner Stelle Druck auf andere Organe ausüben.

2.6 Fasten an Ekadashi

Es ist gut, ab und zu zu fasten, aber wenn man gewaltsam auf Nahrung verzichtet, kann das dem System schaden. Wenn du fasten willst, musst du dich psychologisch und physiologisch vorbereiten, sodass du mühelos ohne Nahrung auskommen kannst. Wir haben bestimmte Tage im Mondmonat ausgemacht, an denen die Verdauung nicht optimal ist. An diesen zwei Tagen im Monat, bekannt als Ekadashi, also am elften Tag nach Voll- und Neumond, ist es am besten, nur leichte Kost zu sich zu nehmen oder ganz zu fasten. Ekadashi wurde in dein System eingebaut. Wenn du fasten kannst, tu es bitte. Wenn das für dich nicht möglich ist, mach eine Obstdiät.

3. Das Was – Welche Lebensmittel gut für uns sind

3.1 Iss, was dich agil und lebendig macht

Die Entscheidung, ob ein bestimmtes Essen in dich hinein gehen sollte oder nicht, variiert von Tag zu Tag, denn dein Körper ist jeden Tag und jeden Moment anders. Wenn du das Essen fühlst, weißt du einfach, ob es an diesem Tag in dich hinein gehen sollte oder nicht. Wenn die nötige Bewusstheit erweckt ist, brauchen wir den Menschen nicht zu sagen, was sie essen sollen. Bei jeder Mahlzeit sollten sie entscheiden, was sie diesmal essen. 

Es gibt kein Patentrezept dafür, was man für den Rest seines Lebens essen sollte. Allerdings sind Zucker und Kohlenhydrate definitiv ein ernstes Problem. Aber die wirkliche langfristige Herausforderung besteht darin, die Menschen vom Fleisch zu entwöhnen. Fast 200 Pfund Fleisch pro Kopf werden in den USA pro Jahr konsumiert. Und 3 Billionen Dollar werden für das Gesundheitswesen ausgegeben – die Ausgaben für das Gesundheitswesen in den USA sind höher als das BIP der meisten Länder.

Das ist eine gewalttätige Art zu leben, und es ist sehr hart für dein System. Krankheit ist die erste Stufe der Gewalt. Du kannst nicht friedvoll sein, wenn du krank bist, denn dein Körper befindet sich in ständigem Gefecht. Der Kampf mit einem Virus, Bakterien oder etwas anderem, das von außen kommt, ist eine Sache. Aber eine chronische Krankheit ist wie ein Bürgerkrieg. Du hast ein Gefecht innerhalb deines eigenen Systems ausgelöst, ohne einen äußeren Feind.

Zu viele Menschen sterben an chronischen Krankheiten, und mehr noch, selbst wenn sie noch leben, können sie nicht gut leben. Und leider gibt es die größte Anzahl in einem der wohlhabendsten Länder der Welt. Und das wird irgendwann auf der ganzen Welt passieren. Wir sehen ähnliche Dinge in indischen Städten. Es ist nur, dass die USA wohl die Vorreiter sind. Das vermittelt die Botschaft, dass, wenn der Wohlstand kommt, wir alle unseren Verstand verlieren werden. Es ist sehr wichtig, dass die USA sich selbst korrigieren, denn was auch immer sie tun, aus irgendeinem Grund tut es der Rest der Welt auch.

3.2 Übermäßiges Essen

Falsches Essen und unangemessenes Essen sind zwei wichtige Aspekte. Die Art und Weise, wie wir Essen „machen“, ist gewalttätig, und wenn wir in diesem Rahmen viel mehr mit uns herumtragen als wir tragen sollten, ist das eine Art Abtragung des Erdbodens. Wie viele Pfunde du auch immer abnimmst, sie gehen nicht in den Himmel – sie gehen zurück in die Erde. Du verhinderst Bodenerosion!

Wir dürfen herumtragen, was wir wollen, aber nicht über das hinaus, was für uns angenehm ist. Der Leidensdruck einer solchen Existenz ist so groß, dass die meisten Menschen, die sich in diesem Zustand befinden, vergessen haben, was es bedeutet, leicht, beweglich und wirklich lebendig zu sein. Es geht nicht nur um die medizinischen Aspekte und die Zahl der Menschen, die sterben. Das größte Problem ist die Zahl der Menschen, die am Leben sind, aber kein erfülltes Leben führen können. 

3.3 Frisches Essen

Alle paar Jahre taucht eine neue Theorie dazu auf, welche Lebensmittel man essen sollte, und es gibt eine ganze Reihe von Menschen, die sie religiös befolgen. Wir sollten das Essen nicht zu einer Religion machen. Es geht nicht darum, was du oder jemand anderes glaubt. Es geht darum, vernünftig zu essen.

Die erste zu bedenkende Sache ist, dass im Grunde Nahrung Kraftstoff ist. Wenn du dein Auto auftanken willst, fährst du zur Tankstelle und wählst den richtigen Kraftstoff für diese spezielle Maschine, um eine optimale Leistung zu erzielen. Du könntest Kerosin in dein Auto füllen und es würde tatsächlich fahren, aber es könnte rauchen und husten, und du könntest nicht so beschleunigen, wie du willst. Das ist die Situation mit den meisten Menschen, wenn es um die Wahl von Lebensmitteln geht. Um den richtigen Kraftstoff zu wählen, musst du wissen, welche Art von Maschine du bist.

Wenn du an deinem Wohlbefinden und dem deiner Kinder interessiert bist, musst du sicherstellen, dass die Lebensmittel, die du isst, frisch sind. In der yogischen Kultur verzehren wir gekochte Speisen immer innerhalb von 1,5 Stunden, nachdem sie aus dem Ofen kommen. Wenn es später geschieht, wird Trägheit einsetzen. Wenn du Nahrung isst, die Trägheit im System erzeugt, verlierst du deine ganze Dynamik. Es gibt auch einen Zusammenhang zwischen der Art der Nahrung und der Menge an Schlaf, die du brauchst. Generell raten Ärzte, dass jeder Mensch mindestens acht Stunden schlafen soll. Wenn du acht Stunden pro Nacht schläfst, bedeutet das, dass du ein Drittel deines Lebens schläfst.

Die Leute schreiben ganze Bücher darüber, wie jeder acht Stunden schlafen muss, und warnen vor schlimmen Folgen, wenn man es nicht tut. Heutzutage werde ich ein wenig faul und schlafe vier Stunden. Aber früher schlief ich fünfundzwanzig Jahre lang weniger als drei Stunden am Tag, und ich bin gesund. Der Körper braucht Ruhe, nicht Schlaf. Ein wichtiger Faktor dafür, wie viel Schlaf du brauchst, ist die Art des Treibstoffs, den du in dein System hineingibst. Wenn du den falschen Kraftstoff in dein Auto tust, wird es viel Wartung benötigen. Ebenso, wenn du den falschen Kraftstoff in dein System gibst, wird es viel Schlaf brauchen.

3.4 Iss, was weit entfernt von dir ist

Dein Körper ist nur eine Ansammlung der Nahrung, die du gegessen hast, nachdem sie transformiert und assimiliert worden ist. Es gibt eine gewisse Intelligenz, eine Erinnerung und einen genetischen Code im Körper, der bestimmt, in was die Nahrung, die du isst, umgewandelt wird. Zum Beispiel wird derselbe Apfel, je nachdem wer ihn isst, Teil des Körpers einer Frau, eines Mannes oder einer Kuh.

Während sich das Leben entwickelt, werden die Informationen und Erinnerungen, die ein Organismus trägt, immer komplexer. In der yogischen Tradition haben wir immer gesagt, dass man das essen muss, was am weitesten von einem entfernt ist, genetisch gesehen. In diesem Sinne ist das pflanzliche Leben am weitesten von uns entfernt. Wenn du nicht-vegetarische Nahrung zu dir nehmen musst, haben wir zum Verzehr von Fisch geraten, weil er unter den Tieren am weitesten vom Menschen entfernt ist, wenn man es aus einer evolutionären Perspektive betrachtet. Da man annimmt, dass sich das erste tierische Leben auf dem Planeten im Wasser entwickelt hat, war der erste Avatara der Matsya Avatara oder der Fisch.

Nachdem ein Jahrhundert lang gesagt wurde, dass man am besten Fleisch essen sollte, gehen die Ärzte im Westen heute langsam zu einer anderen Sichtweise über. Seit einiger Zeit sagen sie jetzt, dass Rindfleisch die Hauptursache für die meisten Herzkrankheiten in Amerika ist. Und in den letzten Jahren sagen sie auch, dass Fleischkonsum eine Ursache für Krebs ist. In der yogischen Kultur haben wir dir seit zehntausend Jahren gesagt, dass, wenn du Lebensmittel mit einem komplexen genetischen Code isst, dein System auf die eine oder andere Weise zusammenbrechen wird. Das haben wir nicht durch millionenschwere Forschung herausgefunden, sondern einfach durch Beobachtung dessen, was in unserem System passiert, wenn wir essen. Wenn du dem genügend Aufmerksamkeit schenkst, wirst du es wissen.

Mache also die Ernährung nicht zu einer Art Religion. Wenn es eine Frage des Überlebens ist, iss, was verfügbar ist. Aber wenn das Überleben gesichert ist, gibt es eine Wahl. Wenn du die Wahl hast, musst du vernünftig essen, das, was am besten für dein System ist. Der ideale Kraftstoff für deinen Körper ist das, was dich wach, agil und aktiv macht. Du könntest experimentieren. An einem Tag isst du nur Obst; an einem anderen Tag isst du nur rohes Gemüse; an einem weiteren Tag kochst du das Gemüse; dann isst du Fisch, du isst Fleisch – probiere alles aus. Mit welcher Art von Nahrung du ein Maximum an Energie und Wachsamkeit erfährst, bitte iss das, und du wirst gesund sein.

3.5 Verdaue dies!

Wenn du eine Frucht isst, wird sie innerhalb von 1,5 bis drei Stunden vollständig verdaut sein. Wenn du gekochtes Gemüse isst, dauert es 12 bis 15 Stunden, bis es verdaut ist. Wenn du gekochtes Getreide und andere Lebensmittel isst, dauert es 24 bis 30 Stunden. Wenn du gekochtes Fleisch isst, wird es zwischen 48 und 52 Stunden dauern. Wenn du rohes Fleisch isst, dauert es 72 Stunden, bis es verdaut ist. Wenn das Essen über einen so langen Zeitraum im System verbleibt, wird es verrotten und unnötige Mengen an Bakterien verursachen. Mit der Wahl solcher Speisen fügst du dem System Schaden zu. Und dann glaubst du, dass du Medikamente brauchst, anstatt gesund zu leben. Du brauchst pharmazeutische Produkte, weil du Gift in dir selbst erzeugst.

Was du in dein System steckst, kann einen großen Unterschied machen. Um ein Beispiel zu nennen – wenn ich in den Vereinigten Staaten Auto fahre, achte ich darauf, dass ich niemals eine Tankstelle aufsuche, die Ethanol-Benzin hat. Als sie vor etwa zwölf Jahren zum ersten Mal Ethanol-Benzin einführten, sagte ich: „Ich will kein Ethanol in mein Auto tun, weil der Motor rosten wird.“ Man muss kein brillanter Wissenschaftler sein, um zu dieser Erkenntnis zu gelangen – es ist einfach gesunder Menschenverstand. Jetzt, nachdem es zwölf Jahre lang verwendet wurde, geben sie endlich zu, dass es Korrosion am Motor verursachen kann. Du musst nur darauf achten, wie die Dinge funktionieren. Die meisten Menschen achten auf gar nichts. Für alles brauchen sie ein Rezept.

Wenn du zu lange die falsche Art von Nahrung gegessen hast, kann der Körper so lethargisch und schwerfällig geworden sein, dass du nichts mehr merkst. In diesem Fall verschafft dir das Fasten eine Pause. Es ist an der Zeit, dass wir den Menschen beibringen, darauf zu achten, was in ihrem System passiert. Frage dich einfach – funktioniert es im Moment gut oder nicht? Dies ist eine einfache Art, das herauszufinden.

3.6 Iss regional

Fragesteller: Namaskaram Sadhguru. Gibt es eine Beziehung zwischen dem Körper und dem bestimmten Teil der Erde, wo man sich befindet? Beeinflusst ihn der spezifische Ort, an dem jemand aufwächst? Sagt man uns deshalb, dass wir regionale Nahrung essen sollen?

Sadhguru: Wie das tiefere menschliche System funktioniert, wird definitiv vom Standort beeinflusst. Das ist auch bei jedem anderen Leben so. Das pflanzliche und tierische Leben, das sich in Südindien sehr wohl fühlt, würde in der Gegend des Staates New York oder in diesem Teil der Welt verkümmern, weil sich das Leben hier anders entwickelt hat. Das liegt nicht nur am Wetter und der Sonneneinstrahlung oder der Kälte. Auch das hat einen großen Einfluss, aber warum sich das Leben auf eine bestimmte Weise entwickelt hat, hat etwas mit dem Standort zu tun.

Für das Essen von Speisen ist im Yoga die Entfernung vorgeschrieben, die ein Mensch an einem Tag zurücklegen kann. Die Entfernung, die du an einem einzigen Tag zurücklegen kannst, sollte der Radius des Gebietes sein, von dem du isst. Du solltest keine Lebensmittel essen, die weit weg von dir angebaut werden, weil der Körper, den du trägst, im Wesentlichen ein Stück dieses Planeten ist. Wenn du Lebensmittel aus dem speziellen Gebiet isst, wo du lebst, gibt es eine ständige Wechselwirkung zwischen deinem Körper und der Erde. Sogar heute, während du hier sitzt, wenn du an diesem Ort sitzt, sind dein Körper und dieser Teil der Erde, auf dem du sitzt, in einem Zustand ständiger tiefgreifender Wechselwirkung.

Aus diesem Grund ist das Im-Kontakt-sein mit der Erde ein sehr wichtiger Teil der Gesundheit und des Wohlbefindens des Menschen. Im Yoga Zentrum geben wir Menschen, die nicht gesund sind, immer Arbeit im Garten, damit sie in Berührung mit der Erde sind. In modernen Spas hat sich heute diese Berührung mit der Erde auf ein Schlammbad reduziert. Nun, man muss irgendwie in Kontakt sein. Es spielt keine Rolle, wie du es machst, ob du ein Schlammbad nimmst, auf dem Land arbeitest, auf dem Boden schläfst oder was auch immer du tust – im Wesentlichen versuchst du, in Kontakt zu sein.

3.7 Essen für das Wohlbefinden

Essen ist Transaktion. Was in der Erde war, nimmst du in deinen Körper auf. Der Körper funktioniert am besten, wenn die Nahrung, die du isst, aus dem Gebiet der Erde stammt, auf dem du lebst. Angenommen, du lebst auf einem Stück Land, baust dein eigenes Essen an und isst es. Innerhalb eines Monats wirst du eine sehr deutliche Veränderung in der Gesundheit deines Körpers sehen. Ich glaube, wir können die Krebsrate auf diesem Planeten um mindestens 50% senken, wenn wir mit der Erde, auf der wir leben, in Berührung sind und die Lebensmittel aus der Gegend kommen, in der du lebst, und nicht von irgendwo anders.

Wenn ich jetzt frühstücken gehe, kann das Essen aus Neuseeland, Vietnam oder wer weiß woher kommen. Wir sind in der Lage, Dinge umher zu transportieren, und es gibt Supermärkte, die einem die ganze Welt verkaufen können, aber wir tun das eher zum Vergnügen, nicht für unser Wohlbefinden.

3.8 Iss saisonal

In Indien wird das Essen im Sommer auf eine Art gekocht, in der Regenzeit auf eine andere und im Winter auf eine andere, je nachdem, welches Gemüse zu dieser Zeit verfügbar ist und was für den Körper geeignet ist. Es ist gut, sich diese Weisheit zu eigen zu machen und so zu essen, wie es der Körper braucht und wie es dem Wetter oder dem Klima entspricht, in dem wir leben.

Wenn es Dezember wird, gibt es zum Beispiel bestimmte Lebensmittel, die im Körper Wärme erzeugen, wie Sesam und Weizen. Die Haut wird normalerweise rissig, weil das Klima kalt wird und die Menschen traditionell keine Feuchtigkeitscremes und dergleichen verwenden. Deshalb aß jeder täglich Sesam. Er hält den Körper warm und die Haut rein. Mit viel Wärme im Körper wird die Haut nicht brüchig. Im Sommer wird der Körper heiß, also wurden kühlende Lebensmittel gegessen. In Tamil Nadu zum Beispiel essen sie Kambu (Hirse). Diese Dinge wurden so festgelegt, damit der Körper in der Lage ist, sich auf die jeweilige Jahreszeit einzustellen.

3.9 Pflanzenbasierte Ernährung

Eine lebende Zelle hat alles, um das Leben zu erhalten. Wenn du eine lebende Zelle zu dir nimmst, wirst du sehen, das Gefühl von Gesundheit in deinem System wird völlig anders sein als alles, was du bisher kanntest. Wenn wir Lebensmittel kochen, zerstören wir das Leben in ihnen. Lebensmittel nach diesem Zerstörungsprozess zu essen, gibt dem System nicht die gleiche Menge an Lebensenergie.

3.10 Obstbasierte Ernährung

Verdauung bedeutet Jataragni – die Verdauungsfeuer. Wenn diese Feuer möglichst effektiv brennen sollen, ist Obst definitiv das Beste. Leider genießen viele Menschen Lethargie und Trägheit. Das Leben hat sie nicht berührt, also genießen sie es, dass ein Teil von ihnen tot ist. Schlaf, Rausch, übermäßiges Essen und einfach nur hinlegen fühlt sich besser an als lebendig, aktiv und dynamisch zu sein. Obst kann nur für eine solche Person ein Problem sein, weil es einen wach und aufmerksam hält. Man kann ein extremes Gefühl der Freude, des Rausches und ein tiefes Vergnügen auch aus einem erhöhten Bewusstheitszustand heraus erfahren.

3.11 Mehrkorn-Ernährung

Heute sagen Ärzte, dass fast 80 Millionen Inder auf Diabetes zusteuern. Einer der Gründe dafür ist, dass die meisten Inder eine Ein-Getreide-Ernährungsweise praktizieren. Die Menschen essen entweder nur Reis oder nur Weizen. Das kann eindeutig zu gesundheitlichen Problemen führen. Es ist wichtig, eine Mehrkornbasierte Ernährung in sein Leben zu integrieren.

Traditionell haben die Menschen immer viel Bohnen, Linsen, Gemüse und viele Getreidesorten gegessen. Aber allmählich sind diese Dinge verschwunden, und wenn man sich heute den Teller eines Südinders anschaut, gibt es zu viel Reis und nur ein bisschen Gemüse. Das ist ein ernstes Problem. Diese Umstellung auf eine reine Kohlenhydrat-Ernährung, die in den letzten fünfundzwanzig oder dreißig Jahren stattgefunden hat, muss rückgängig gemacht werden, denn die langfristige Gesundheit eines Menschen wird ernsthaft beeinträchtigt, wenn sie eine Menge Kohlenhydrate und sehr wenig andere Dinge essen. Dies ist ein grundlegender konzeptioneller Wandel, der in den Köpfen der Menschen stattfinden muss. Der größte Teil der Ernährung sollte nicht Reis sein, sondern all die anderen Dinge. Reis ist deine Wahl – ob du ihn essen willst oder nicht, entscheidest du nach deinem Hungergefühl.

3.12 Richtig essen auf Reisen

Wir können nicht immer die ideale Art von Speisen essen, vor allem nicht diejenigen von uns, die auf Reisen sind und eine Vielzahl von Aktivitäten ausüben. Falls du einmal etwas gegessen hast, das deinen Körper ein wenig träge macht – das heißt, wenn du empfindsam dafür bist, was im System geschieht – brauchst du nur die nächste Mahlzeit zu halbieren oder die Mahlzeit auszulassen. Das ist alles, was der Körper braucht, um sich wieder zu erholen.

Reisen fordert definitiv seinen Tribut in Form von Müdigkeit, aber du kannst sie minimieren, indem du so wenig isst, wie du kannst, wenn du in einem Flugzeug sitzt. Wenn du etwas essen musst, iss eine Frucht oder trinke einfach viel Wasser. Zum Mechanismus des Hungers gehört, dass bestimmte Säuren auf die Magenschleimhaut einwirken, die ein Verlangen nach Essen hervorrufen. Wenn du ein Glas Wasser trinkst oder eine Frucht isst, werden die Säuren verdünnt, und das Hungergefühl lässt nach.

Editor's Note: Wenn du die einzelnen Punkte vertiefen möchtest, folge einfach den eingebetteten Links. Nach diesem langen Artikel über das Essen möchten wir dich nicht ohne ein Rezept gehen lassen, dieser Karotte-Dattel-Apfel Salat ist sehr zu empfehlen!