Was sind Akasha-Chroniken und was bedeuten sie?

Fragesteller: Kannst du uns etwas über die Akasha-Chroniken sagen?

Sadhguru: Das ist es, was wir heute als Internet bezeichnen! Es gibt viele Möglichkeiten, wie du im Leben aktiv sein kannst. Du kannst körperliche Arbeit verrichten, geistige Arbeit, oder du kannst mit deinem Prana arbeiten. Wenn du etwas mit deinem Körper machst, hat es eine bestimmte Lebensdauer. Dinge, die du mit deinem Verstand machst, haben eine etwas längere Lebensdauer. Wenn du etwas mit deinem Prana machst, hat es eine viel längere Lebensdauer. Aber sobald du jenseits dieser physischen Dimension arbeitest, ist es für immer. Niemand kann es zerstören.

Was Krishna wusste, was Buddha wusste, was jemand anderes wusste, alles ist da. Man muss nicht den Unsinn studieren, den die Menschen um sie herum geschrieben haben.

Ich habe nie irgendwelche Spiritualität studiert, aber ich bin glasklar über alles, was mit dem menschlichen Bewusstsein zu tun hat. Alles, was ich weiß, weiß ich nicht! Wenn ich auf der Straße gehe, trage ich es nicht bei mir. Aber wenn ich es will, ist es immer da. Warum sollte ich mich mit all dem belasten, wenn es sowieso die ganze Zeit verfügbar ist? So nutzen die Menschen heute das Internet. Du musst die Informationen nicht mit dir herumtragen. Es ist alles da. Du greifst darauf zu, wann immer du willst.

Was mich angeht sind Krishna, Gautama Buddha oder viele andere Yogis der Vergangenheit nicht wirklich aus der Vergangenheit. Sie sind wie im Augenblick. Sie mögen physisch schon lange gestorben sein, aber was den Kern ihrer Arbeit betrifft, ist es immer wie im Jetzt. Sogar im Jetzt kann man darauf zugreifen, wie Gautama die Dinge in jenem Moment getan hat. Was mich betrifft, so ist Gautama jetzt im Moment, nicht vor 2500 Jahren.

Alle Wesen, die alle Dimensionen von Barrieren in sich selbst durchbrochen und das Ultimative berührt haben – was sie in sich selbst wahrgenommen, erfasst und herausdestilliert haben, ist für immer. Es befindet sich auf dem „inneren Internet“ oder „yogischen Internet“. Man muss nur darauf zugreifen. Dafür braucht man nicht einmal ein Wi-Fi! Wenn du gewillt bist – was Krishna wusste, was Buddha wusste, was jemand anderes wusste, alles ist da. Man muss nicht den Unsinn studieren, den die Menschen um sie herum geschrieben haben.

Was ist die Wissenssubstanz des Akasha?

Es gibt eine individuelle Wissenssubstanz und es gibt eine universelle Wissenssubstanz. Sie sind nur ein Spiegelbild des jeweils anderen. Es ist nur, dass das individuelle Denkorgan zu verworren sein kann und es nicht alles davon aufnimmt. Wenn man in der Lage ist, über die Wissenssubstanz des Akasha statt über die individuelle Wissenssubstanz auf das Leben zuzugreifen, wenn man die Wissenssubstanz des Akasha klar sieht, sieht man nicht nur mögliche Situationen für einen selbst, man sieht mögliche Situationen für so ziemlich alles. Aber das Problem ist, dass, wenn man auch nur über diese Dinge spricht, alle möglichen Leute anfangen, sich allen möglichen Unsinn vorzustellen, den sie von Menschen „empfangen“. Sie werden anfangen, mit jedem zu „kommunizieren“, auch wenn sie mit den Menschen in ihrer Umgebung nicht sprechen. Wenn wir diese Möglichkeit jedoch leugnen, machen wir die Menschheit blind.

Ein einfacher Prozess zur Erschließung der Wissenssubstanz des Akasha

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Heute erkennt die moderne Wissenschaft an, dass es etwas gibt, das als Akasha-Intelligenz bezeichnet wird. Das meint, der leere Raum hat eine gewisse Intelligenz. Ob diese Intelligenz für oder gegen dich arbeitet, wird die Art deines Lebens bestimmen, ob du ein gesegnetes Wesen bist oder eines, das für den Rest seines Lebens herumgestoßen wird. Manche Menschen scheinen grundlos vom Leben geschlagen zu werden, während andere mit allem gesegnet zu sein scheinen. Es geschieht nicht ohne Grund. Es ist deine Fähigkeit – entweder bewusst oder unbewusst – in der Lage zu sein, die Kooperation dieser größeren Intelligenz, die wirkt, zu erhalten.

Ein einfacher Prozess, den du dafür tun kannst, ist nach Sonnenaufgang, bevor die Sonne einen Winkel von dreißig Grad überquert, einmal in den Himmel zu schauen und dich vor Akasha zu verbeugen, dass er dich heute an deinem Platz hält. Nachdem die Sonne dreißig Grad überquert hat, irgendwann im Laufe des Tages – jederzeit – schaue nach oben und verneige dich wieder. Nachdem die Sonne untergegangen ist, schaue noch einmal nach oben und verneige dich, nicht vor irgendeinem Gott dort oben, nur vor dem leeren Raum dafür, dass er dich für heute an Ort und Stelle hält. Tue das einfach. Das Leben wird sich drastisch verändern.

Akasha-Element – Raum oder Äther?

Fragesteller: Ist dieser Akasha dasselbe wie der Raum?

Sadhguru: Wie Erde, Wasser, Luft und Feuer ist auch Akasha ein Aspekt der fünf Elemente. Elemente sind kein leerer Raum, sondern eine Art von Substanz. Verwechsle nicht Akasha mit leerem Raum. Es ist Äther. Das Wort „Äther“ ist nicht ganz korrekt, aber es ist die naheliegendste Übersetzung. Äther ist nicht Raum; es ist eine subtile Dimension der Existenz. Raum ist Kala oder Nichtexistenz. Es ist Shi-va – „das, was nicht ist“. Akasha ist „das, was ist“.

Akasha ist eine subtile Dimension der physischen Manifestation. Du kannst die Luft in dieser Halle nicht sehen, aber sie ist trotzdem da, und sie ist sehr wohl ein Teil deines Lebens. In diesem Sinne ist dein Leben komplett verteilt. Es gibt grobe Elemente im Körper und es gibt subtilere Elemente in diesem Körper. Wenn du Verstopfung hast, hast du etwas Gröberes in dir! Darüber hinaus gibt es noch feinere Aspekte des Körpers. Darüber befindet sich ein Lunge voller Luft, und darüber ein Gehirn, Gedanken, Emotionen und so viele Dinge. Und es gibt Leben, das ein- und ausgeht. Mit anderen Worten, das Leben verläuft immer von einer steinharten Grobheit zu vielen Feinheiten. Je weiter du deine Flügel ausbreitest, desto mehr Subtilität wirst du in deinem Leben haben.

Der Annapoorneshwari Tempel

Ohne Akasha kannst du hier nicht existieren. Ohne die Luft in dieser Halle kannst du hier nicht existieren. Die meiste Zeit bist du dir nicht einmal bewusst, ob die Luft existiert oder nicht, aber du kannst keinen Moment ohne sie leben. Ebenso kannst du nicht einen Moment ohne Akasha leben.

Es gibt einen Tempel in Karnataka in Südindien, der Annapoorneshwari gewidmet ist. Im hinteren Teil des Tempels befindet sich eine Inschrift in Hale Kannada – einer alten Form der Sprache, die ein paar tausend Jahre alt ist – über den Entwurf eines Flugzeugs. Es wird erklärt, wie man es konstruieren kann, aber auch, dass wenn man eine solche Maschine fliegt, sie den Äther stören wird. Es heißt, wenn man den Akasha stört, werden die Menschen nicht friedlich leben. Sobald Akasha gestört ist, werden die psychologischen Störungen enorm. Wir können dies heute in der Welt sehen.

Die Bedeutung des Akasha-Elements in der Mystik

Fragesteller: Aber Sadhguru, gibt es außer den physischen und psychischen Auswirkungen von Akasha auch einen spirituellen oder mystischen Aspekt?

Sadhguru: Die fünf Elemente sind das, was wir als die Grundbestandteile des Lebens anerkennen. Ich nenne das elementare Magie, weil zu viel mit nur fünf Dingen gemacht wurde. Bei fünf Dingen ist das, was sich als Leben und als alles, was wir sehen, hören, riechen, schmecken und berühren können, darstellt, weit jenseits der Permutationen und Kombinationen, die wir uns vorstellen können. Wenn etwas über die Permutationen und Kombinationen hinausgeht, dann ist es nicht mehr mathematisch, dann ist es magisch. Die grundlegendste Dimension des Yoga ist es, diese elementare Magie zu beherrschen. Im Grunde genommen, wenn Menschen körperlich robust sein wollen, dann wäre die Erde wichtig, aber für jemanden, der auf dem spirituellen Weg ist, der wahrnehmen will, ist das Wichtigste Akasha. In der Machart dieser menschlichen Form sind 72% aus Wasser, 12% aus Erde, 6% aus Luft, 4% aus Feuer weitgehend festgelegt. Der Rest ist Akasha. Mit „Rest“ meine ich nicht 6%; ich meine den Rest.

Ein wichtiger Aspekt des spirituellen Fortschritts – jenseits der fünf Sinne das wahrzunehmen, was nicht physischer Natur ist, und die mystische Natur unserer Existenz zu erforschen – ist die Steigerung des Akasha.

Wenn wir den Anteil von Akasha innerhalb des Systems und im größeren Rahmen dessen, was wir sind, erhöhen, dann wird unsere Wahrnehmungsfähigkeit enorm gesteigert. Bleibt dieser Anteil gering oder ist Akasha bei jemandem nur minimal vorhanden, dann ist auch seine Wahrnehmungsfähigkeit sehr gering. Selbst wenn sie einen großen Intellekt haben, wird dieser Intellekt in weltlichen Dingen wühlen. Er kann niemals aufsteigen, um etwas mehr als das wahrzunehmen. In diesem Zusammenhang ist ein wichtiger Aspekt des spirituellen Fortschritts – des Vigyan oder Vishesh Gyan, jenseits der fünf Sinne das wahrzunehmen, was nicht physischer Natur ist, und die mystische Natur unserer Existenz zu erforschen – die Steigerung des Akasha.

Akasha ist eine grenzenlose Dimension. Wenn die Zusammensetzung von Akasha erhöht wird, dann wird Grenzenlosigkeit zur Natur des eigenen Wesens. Wenn schon nicht Grenzenlosigkeit, dann wenigstens eine Grenze, die man nicht sieht und spürt. Dies gibt dem einzelnen Menschen ein großes Gefühl der Freiheit, an nichts gebunden zu sein. Dieses Fehlen von Gebundenheit in einem selbst ist ein wesentliches Ausmaß an Raum, den man braucht, wenn man eine gewisse Beherrschung über diese fünf Elemente haben will. Das System in einem effizienten und effektiven Modus zu halten und sich dennoch nicht mit ihm zu identifizieren, ist ein sehr wichtiger Schritt, den man gehen muss, wenn man Beherrschung über die Elemente erlangen will.

Editor's Note: Hier findest du das Video zum Artikel über dieses fundamentale Element des Raumes und die Akasha-Intelligenz.