Sadhguru: Der dominanteste Faktor in meinem Leben war mein Guru, und nichts anderes. Sogar heute noch, in meinem Denken, oder besser gesagt, buchstäblich in jeder Ritze meines Körpers, in jedem Pulsschlag meines Systems, und in meiner bloßen Energie, ist es seine Gegenwart, die am dominantesten in mir ist. Sie so zu bewahren, ist für mich einfach gewesen, weil ich keinen eigenen Verstand habe. Wahrscheinlich ist das der Grund dafür, dass so ziemlich alles in mir in einer Art und Weise widerhallt, die weit über mich hinausgeht, die weit größer ist als ich.

Was immer ich wissen muss, Er (Guru) und Er (Shiva) sind da, die ganze Zeit.

Ich sah meinen Guru nicht als einen Mann, der mich berührte, obwohl seine Berührung mich auf die höchste Erfahrungsstufe brachte, und das Leben offenbarte und alles über es hinaus. Die alte mentale Struktur in mir würde irgendwo keinen Menschen als Guru akzeptieren, denn es wurde gesagt, wenn es nicht von Adiyogi kommt, wenn es nicht von Shiva selbst kommt, ist es nicht real. So brachte das Mitgefühl meines Meisters ihn dazu, sich in die Form von Shiva zu verwandeln.

Ich weiß nicht, ob das seine Tat war, dass er sich in diese Form verwandelt hat, oder ob er zu diesem Zeitpunkt wirklich so war. Aber diese Erfahrung hat mich an einem Ort zurückgelassen, an dem ich seither keinen Versuch mehr zu machen brauche, etwas zu wissen. Was immer ich wissen muss, Er und Er sind da, die ganze Zeit.

Editor's Note: Bei einem Vortrag aus der Reihe „Mit Sadhguru in schwierigen Zeiten“ beantwortet Sadhguru die Frage, ob ein Schüler zwei Meister haben kann.