24/7 Spiritualität

Sadhguru: Einst sammelte eine Gruppe von Studenten Geld für eine gemeinnützige Arbeit, und sie klopften zufällig an eine bestimmte Tür in der Nachbarschaft. Eine 88-jährige Dame öffnete die Tür. Sie bat sie herein und sie erklärten die Arbeit, die sie für die Gemeinde leisteten. Sie nannten ihr verschiedene Möglichkeiten, die es gab, womit sie zur Arbeit, die sie leisteten, beitragen konnte. Und dann sagten sie: „Sie können eine Zusicherung für die nächsten drei Jahre machen. Sie müssen nicht alles im Voraus bezahlen.“ Sie sagte: „In meinem Alter kaufe ich nicht einmal unreife Bananen. Eine Zusicherung für drei Jahre – nie im Leben!“

Ein Mensch auf dem spirituellen Weg sollte genau so sein – du hast nicht einmal Zeit, unreife Bananen zu kaufen. Du musst dich beeilen. Sobald eine kleine Nachlässigkeit auftritt, braucht es Lebenszeiten. Wenn du es eilig hast, geht es sehr schnell. In deinem Leben gab es vielleicht bestimmte Momente extremer Intensität und ekstatischer Zustände in dir. Stell dir das Leben einfach so vor – was auch immer die höchste Erfahrung ist, die du in deinem Leben gemacht hast, nicht unbedingt im Yoga, sondern irgendwo in deinem Leben, wenn du dort ständig, jeden Moment deines Lebens, bleiben könntest, siehst du, wie frei du wärst von den vielen kleinen Dingen, die die ganze Zeit an dir ziehen und dich nerven und drängen? Du magst nicht den höchsten Gipfel erreicht haben, aber welchen Gipfel du auch immer erreicht haben magst, selbst wenn du auf diesem Gipfel leben würdest, wärst du frei von so vielen Dingen, die dich täglich belasten. Nichts wäre wirklich ein Problem in dieser Welt.

Wie das Göttliche funktionieren

Im Moment ist nur in wenigen Momenten hier und da etwas wirklich Wertvolles geschehen. Den Rest der Zeit haben wir uns einfachen Prozessen des Körpers hingegeben. Der Körper kennt nur zwei Dinge – Selbsterhaltung und Fortpflanzung. Er kennt nichts anderes. Er wird entweder nach Sicherheit oder Sexualität streben. Deshalb sind Geld und Sexualität für die Menschen so wichtig geworden, weil sie nur als biologische Wesen leben. Nichts anderes hat sie berührt.

Aber wenn du die Energie in diesem Körper neu organisierst, kann derselbe Körper so transformiert werden, dass er wie das Göttliche funktionieren kann. Die ganze Wissenschaft zur Erstellung eines Götterbilds basiert darauf. Indien ist ein Ort, an dem sie ausgeklügelte Systeme entwickelt haben, um ein Götterbild zu erstellen. Das ist von anderen Kulturen missverstanden worden. Die Menschen denken, dass bestimmte Kulturen eine Puppe als Gott verehren. Nein. Die Menschen sind sich sehr wohl bewusst, dass wir es sind, die die Gestalten und Formen erschaffen. Wenn du es vom Standpunkt der modernen Wissenschaft aus betrachtest, wissen wir heute, dass alles dieselbe Energie ist, aber es ist nicht alles dasselbe in der Welt. Zum Beispiel das Essen, das du isst, schau, wie schön es ist, wie sehr du dich danach sehnst, wie wichtig es dir ist. Du weißt nicht, wann du aufhören sollst, weil es so gut ist. Dieses Essen, das du so sehr magst, das Abendessen, das du heute isst, schau morgen früh, was damit passiert ist. Es ist dasselbe Material, nicht wahr? Aber du willst nicht in seine Nähe kommen. Wenn du sie auf den Erdboden wirfst, wird die gleiche Scheiße übermorgen wieder zu Nahrung. Es ist dieselbe Energie. Aber du kannst nicht sagen, dass beides dasselbe ist. Sie sind im Grunde dasselbe, aber in deiner Erfahrung und in der Art, wie die Welt sich darauf bezieht, ist es überhaupt nicht dasselbe. Dieselbe Energie kann wie ein Tier sein oder wie das Göttliche funktionieren. Ich spreche nicht von dir als Wesen, ich spreche nur vom Körper selbst. Der physische Körper selbst kann in eine göttliche Wesenheit verwandelt werden, wenn wir nur unsere Systeme in einer bestimmten Weise neu organisieren. Die Wissenschaft zur Erstellung eines Götterbilds bedeutet, sie schaffen eine bestimmte Form mit bestimmten Materialien und energetisieren sie auf bestimmte Weise, so wie ein menschliches Wesen angelegt wird. Verschiedene Götterbilder werden auf verschiedene Weise hergestellt, aber sie verlagern die Chakren an bestimmte Stellen, um sie in eine völlig andere Möglichkeit zu verwandeln.

Zwischen dem Vollmondtag und dem Neumondtag zum Beispiel wäre jede der dazwischen liegenden Nächte in deiner Erfahrung ganz anders. Heute leben wir alle mit elektrischem Licht, so dass du den Unterschied nicht kennst. Angenommen, du würdest auf einem Bauernhof oder in einem Wald leben, wo es keine Elektrizität gibt, dann wäre jede Nacht ganz anders, weil der Mond zu verschiedenen Zeiten aufgeht und unterschiedliche Gestalt und Form hat. Aber als Gebilde ist er nicht anders. Derselbe Mond hat zu verschiedenen Zeiten verschiedene Auswirkungen. Nur eine kleine Umstellung, schau, was für einen Unterschied das gemacht hat. In ähnlicher Weise kann dieser Körper, der im Moment nur eine Fleischmasse ist, zu einer göttlichen Wesenheit werden, wenn du das Energiesystem im Körper neu organisierst. Das ganze System des Yoga ist darauf ausgerichtet. Alles, was wir tun, geht in diese Richtung. Nach und nach, wenn du ihm genügend Aufmerksamkeit und Übung schenkst, wirst du sehen: dieser Körper strebt nicht mehr nur nach Selbsterhaltung und Fortpflanzung, er ist zu etwas ganz Anderem geworden. Obwohl er ein physisches Ding ist, obwohl er biologisch ist, muss er nicht auf das Physische beschränkt sein. Er kann in einer völlig anderen Dimension funktionieren und wirken. Seine bloße Anwesenheit kann anders werden. In diesem Zusammenhang haben viele Yogis, die ihren Körper auf bestimmte Weise gestaltet haben, den Menschen erlaubt, ihre Körper zu verehren. Sie selbst waren nicht im Körper, aber sie erlaubten den Menschen, ihren Körper zu verehren, weil der Körper zu einer göttlichen Wesenheit geworden ist, weil er eine neu organisierte Energie ist – vollständig ausgearbeitet. Er ist nicht mehr nur ein biologisches Gebilde.

Stetige Anwendung, konstanter Anstieg

Sobald diese Energien beginnen, sich zu transformieren, werden bestimmte Veränderungen eintreten. Das Problem der Menschen ist, sie streben immer danach, dass in ihrem Leben etwas passiert. Sie sind gelangweilt von dem, was da ist. Aber wenn etwas Neues passiert, haben sie Angst davor. Das ist so, als würdest du dein Auto mit angezogener Handbremse fahren wollen – so funktioniert das nicht. Wenn du fahren willst, musst du die Bremse lösen. Wenn du nicht fahren willst, solltest du erst gar nicht ins Auto steigen.

Wenn es an/aus geht, an/aus, wird es Lebzeiten dauern. Es braucht eine kleine, stetige Anwendung, einen kontinuierlichen, gleichmäßigen Anstieg, so dass du in ein paar Monaten oder einem Jahr einen signifikanten Unterschied in deinem Leben feststellen solltest an der Art, wie du bist. Du musst es ständig eingeschaltet haben – 24 Stunden lang. Was bedeutet es, spirituell „AN“ zu sein? „Bedeutet es, ich kann nicht ins Büro gehen? Ich kann nicht mit meiner Familie zusammen sein?“ Du musst alles zu einem spirituellen Prozess machen. Wenn du mit jemandem sprichst, im Büro arbeitest, jede einzelne Aktivität, jeden Atemzug, den du nimmst, wenn du es zu einem spirituellen Prozess machst, wirst du innerhalb weniger Monate sehen, dass du dich in einem völlig anderen Raum befindest, in dem deine Anwesenheit in der Welt geschätzt wird – nicht nur von den Menschen, jedes andere Wesen wird darauf antworten. Sogar Tiere und Pflanzen werden dir auf wunderbare Weise antworten.

Editor’s Note: In folgenden Video erzählt eine Brahmachari aus erster Hand über die Konsekration des Dhyanalinga, der hochentwickeltsten Energieform, die geschaffen werden kann.