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Die zwei Wege, deinen spirituellen Prozess zu beschleunigen

Fragesteller: Wie können wir dem spirituellen Prozess erlauben, in uns in vollem Umfang zu fließen, und was tun wir vielleicht unbewusst, das ihn davon abhält?

Fragesteller: Wie können wir dem spirituellen Prozess erlauben, in uns in vollem Umfang zu fließen, und was tun wir vielleicht unbewusst, das ihn davon abhält?

Sadhguru: Was könnte ein Hindernis in dir selbst sein? Das Hauptproblem ist, dass du zu viel Bedeutung auf deine Gedanken, Emotionen, Ideen und alles andere legst, was du als „Ich“ betrachtest – all die Bestandteile, die dich zu einer Person machen. Du machst sie zu wichtig, denn das sind die Dinge, die deine Persönlichkeit bilden.

Die grundlegendste Sache sind deine Vorlieben und Abneigungen. Alles andere hängt davon ab. Mit wem du zusammen sein kannst und mit wem nicht, was du isst und was nicht, wo du hingehst und wohin du nicht gehst, welchen Ideen du folgst und welche du ablehnst – alles ist grundlegend in deinen Vorlieben und Abneigungen verwurzelt. Wenn du diese eine Sache wegnehmen kannst, wird der spirituelle Prozess nicht langsam vor sich gehen, er wird in dir explodieren.

Im Moment ist dein Problem: „Dies“ ist heilig, „das“ ist Unsinn. Jetzt bist du verloren.

Es gibt zwei Wege, dies anzugehen. Eine Möglichkeit ist zu sehen, dass alles in der Existenz heilig ist. Deine Arbeit, deine Frau, dein Kind, dein Mann, dein Hund, deine Mutter, dein Gott – alles, einschließlich des Toilettengangs – siehst du als heilig an. Oder du siehst alles als völligen Unsinn an – mit absoluter Verachtung – einschließlich deines Gottes, deines eigenen Körpers, deiner Spiritualität, deiner Meditation, alles. Beides wird wunderbar funktionieren.

Im Moment ist dein Problem, dass „dies“ heilig ist und „das“ Unsinn ist. Jetzt bist du verloren. Das Leben wird so nicht funktionieren. Kein Wachstum wird stattfinden. Die Grundlagen deines Karma selbst sind deine Vorlieben und Abneigungen. Das ist die einzige Fessel, die du wirklich hast. Wenn du dich in einem Modus befindest, in dem du dies liebst und jenes hasst, setzt du eine Dualität in Gang. Sobald du eine Dualität etablierst, kann es keine Spiritualität mehr geben, denn Yoga bedeutet im Wesentlichen Einheit. Wenn du diesen Teil nicht magst, wie kannst du dann allumfassend werden? Es ist ein selbstzerstörerischer Prozess. Du musst einfach daran arbeiten. So etwas wie mögen oder nicht mögen gibt es nicht. Alles ist heilig oder alles ist völliger Blödsinn – welchen Weg willst du gehen?

Wenn du alles als heilig ansiehst, ist es viel einfacher. Alles mit völliger Verachtung zu betrachten, erfordert eine andere Art von Stärke. In Indien gibt es eine bestimmte große Gruppe von Yogis, die Naga Babas genannt werden. Unter ihnen gibt es zwei Arten. Die eine Gruppe sieht alles als heilig an. Ob sie einen Felsen, einen Mann, eine Frau, ein Tier oder irgendetwas anderes sehen, sie sehen alles als Shiva. Die anderen sind sehr wilde Menschen. Im Allgemeinen sind die Nagas ein sehr wilder Stamm von Yogis. Sie sind nackte Sanyasis. Wenn es sehr kalt ist, wickeln sie sich in eine Decke, aber sie tragen niemals genähte Kleidung. Normalerweise tragen sie einen Dreizack bei sich. Dieser Stamm sieht alles mit absoluter Verachtung. Wenn du auch nur einen falschen Schritt vor einem von ihnen machst, wird er dich mit den absolut schmutzigsten Worten beschimpfen. Sogar für Shiva wird er diese Art von Sprache verwenden. So sind sie nun mal. Ein Teil sieht alles als heilig an, ein anderer Teil sieht alles als völligen Unsinn an. Beides funktioniert auf wunderbare Weise.

Wenn du den Weg wählst, alles als heilig zu betrachten, gibst du dich allem absolut hin. Du siehst alles als göttlich an, dann gibt es keine Frage, was besser ist als was, was wichtiger ist als das andere. Du musst dich allem hingeben.

Der Unterschied zwischen den beiden ist: Wenn du alles als heilig ansiehst, wirst du ein enormes Maß an Aktivität in deinem Leben haben. Wenn du alles als Unsinn ansiehst, ist das ein harter, aber schneller Weg. Allerdings kannst du das nicht in sozialen Situationen tun. Du musst dich irgendwo ganz allein zurückziehen. Was immer dir passt, tue das. Ob du alles als heilig ansiehst oder alles als völligen Unsinn, es gibt kein Mögen und kein Nichtmögen. Das ist das Werkzeug. Wenn du eine Sache als heilig und eine andere als schmutzig ansiehst, brennst du, was den spirituellen Prozess angeht, wie ein Räucherstäbchen – langsam. Wenn du deine Vorlieben und Abneigungen einfach abstellst, wird ein Feuerwerk in deinem spirituellen Prozess beginnen.

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