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Was war Krishnas Sadhana?

Fragesteller: Namaskaram, Sadhguru. Hat Krishna vor seiner Erleuchtung irgendein Sadhana gemacht? Was hat ihn zu einem solchen Zustand in seinem Leben gebracht?

Für einen Menschen ist es ein gewaltiges Sadhana, einfach jeden Tag in Freude und Liebe zu leben, von dem Moment an, da er morgens aufwacht, bis er abends einschläft.

Sich unter die Leute zu mischen ist mehr wie ein Festival, aber Sein ist immer in Einsamkeit. Wenn du dich selbst zu einem schönen Wesen machst, ist es fantastisch, einfach hier zu sitzen. Wenn du jeden Moment deines Lebens liebst - nicht nur, wenn eine bestimmte Situation eintritt oder wenn du eine bestimmte Person siehst - wenn du einfach nur liebst, wahllos, dann blüht deine Intelligenz auf eine ganz andere Weise auf. Machst du Unterschiede, wird die Intelligenz verkrüppelt. Liebevoll zu sein ist kein Geschenk für jemand anderen. Es ist eine schöne Sache für dich selbst. Es ist die Behaglichkeit deines Systems - deine Gefühle, dein Geist und dein Körper werden auf natürliche Weise behaglich. Und es gibt heute zahlreiche wissenschaftliche Hinweise, die belegen, dass deine Intelligenz nur dann am besten funktioniert, wenn dein System behaglich ist.

In perfektem Einklang

Du wirst sehen, wenn dein Herz in Ruhe 60 Mal pro Minute schlägt, bist du im Einklang mit dem Planeten. Es kann rauf und runter gehen bei Aktivität, aber wenn du in Ruhe über 60 liegst, bist du ein wenig verloren. Die meisten Menschen liegen zwischen 65 und 75, wenn sie gesund und wohlauf sind. Wenn du einige einfache yogische Praktiken wie Surya Namaskar und Shambhavi Mahamudra für etwa 18 Monate machst, wird er mit Sicherheit bei 60 sein - du wirst im Einklang sein. Wenn du im Einklang bist, ist es natürlich, liebevoll und freudig zu sein, wie eine Blume zu sein, denn so ist das Wesen geschaffen. Dieses Wesen ist nicht geschaffen, um deprimiert und krank zu sein. Es ist geschaffen, um zu blühen.

Das war Krishnas Sadhana – er war in perfekter Harmonie mit dem Leben um ihn herum.

Ganz gleich, welche Spiele er als Kind spielte, er war in fabelhaftem Einklang. Die Tatsache, dass alle ihn immer noch liebten, obwohl er Butter aus den Häusern der Leute stahl und ihnen alle möglichen Streiche spielte, bedeutet, dass er sie irgendwie in Einklang mit sich brachte. Nur wenn du dich mit jemand im Einklang fühlst, wirst du dich in ihrer Gegenwart wohl fühlen. Wenn du dich nicht im Einklang fühlst, wirst du dich unwohl fühlen, wenn du sie nur ansiehst. Beides, Wohlgefühl und Unwohlgefühl, kann mit ein und derselben Person geschehen. Wenn du im Einklang mit dieser Person bist und ihn oder sie ansiehst, wird es Wohlgefühl sein. In Momenten, wenn du nicht im Einklang bist, wird es Unwohlgefühl sein - sie müssen dafür nichts falsch machen, dass es geschieht.

Erinnerung an seine Aufgabe

Bis er 16 war, bestand Krishnas Sadhana darin, mit dem Leben um ihn herum in Einklang zu sein. Dann kam sein Guru Sandipani und erinnerte ihn daran, dass sein Leben nicht nur dazu da war, herumzuspielen, dass es einen größeren Zweck gab. Krishna kämpfte ein wenig damit. Er liebte das Dorf, in dem er lebte, und alle liebten ihn. Er war mit allem und jedem um ihn herum verbunden - mit Männern, Frauen, Tieren und Kindern. Er sagte: „Ich brauche kein großes Ziel. Ich bin einfach gern in diesem Dorf. Ich mag die Kühe, die Kuhhirten und die Gopis. Ich möchte mit ihnen tanzen und singen.“ Aber Sandipani sagte: „Du musst aufstehen, denn das ist die Bestimmung, für die du geboren wurdest. Das muss geschehen.“

Bis er 22 war, betrieb er intensives spirituelles Sadhana. Er trainierte auch mit Waffen und wurde ein großer Ringer.

Krishna ging hinauf und stand auf einem kleinen Hügel, der als Govardhan Hill bekannt ist. Als er herunterkam, war er nicht mehr der Junge, der er einmal war. Er stieg als verspielter Dorfjunge auf den Hügel hinauf und kam herunter mit einer anderen Ernsthaftigkeit, die ihn umgab. Die Leute sahen ihn schockiert an. Sie erkannten, etwas Phänomenales war geschehen, aber wie phänomenal es auch war, sie wussten, dass sie ihn verlieren würden. Als sie ihn ansahen, blickte er immer noch lächelnd zurück, aber in seinen Augen war nicht Liebe - da war eine Vision. Er sah Dinge, die sie sich nicht einmal vorstellen konnten.

Nach der Erinnerung bestand seine erste Heldentat darin, seinen Onkel Kamsa zu töten und dessen Tyrannei über die Yadavas zu beenden. Dann zog er sich  in den Ashram seines Gurus Sandipani zurück, zusammen mit seinem Bruder Balarama und seinem Cousin Uddhava, und lebte die nächsten sieben Jahre als Brahmachari. Bis er 22 war,  betrieb er intensives spirituelles Sadhana. Er trainierte auch mit Waffen und wurde ein großer Ringer. Trotzdem wurde er nicht so muskulös wie Arjuna und Bhima.

Sadhana von anderer Natur

Krishna blieb weiter sanft und zärtlich, weil sein Sadhana von anderer Dimension und Natur war. Sandipani gestaltete es so, dass es weitgehend innerlich ablief. Da Krishna nicht dem Dwapara Yuga angehörte - er lebte und handelte, als gehöre er dem Satya Yuga an - geschah für ihn alles auf mentaler Ebene. Sandipani brauchte seinen Mund nicht zu öffnen, um eine Anweisung zu geben. Alles wurde mental vermittelt, alles wurde mental erfasst, alles wurde mental erlangt.

Krishna wurde nicht muskulös, weil sein Sadhana rein mental war, und das zeigte er auf eine Million verschiedene Arten in seinem Leben.

Als sie aus ihrem Sadhana kamen, gab es einen deutlichen Unterschied zwischen Krishna und seinem Bruder. Während Balarama groß und muskulös wurde, blieb Krishna körperlich so, wie er war. Balarama pflegte ihn zu verspotten: „Vielleicht hast du nichts getan. Ich habe hart gearbeitet. Ich bin ein großer Krieger geworden. Wie kommt es, dass du immer noch so aussiehst?“ Aber dennoch, im Ring oder beim Bogenschießen konnte es niemand mit Krishna aufnehmen. Als Schwertkämpfer konnten ihm nur sehr wenige Menschen das Wasser reichen. Aber er wurde nicht muskulös, denn sein Sadhana war rein mental, und das zeigte er auf eine Million verschiedene Arten in seinem Leben.

Editor’s Note:Watch the Leela series, where Sadhguru explores the life and path of Krishna. A version of this article was originally published in Isha Forest Flower March 2016. Download as PDF on a “name your price, no minimum” basis or subscribe to the print version.

Anmerkung der Herausgeber: Sieh dir die Leela Serie an, in der Sadhguru das Leben und den Weg Krishnas erforscht. Eine Version dieses Artikels wurde ursprünglich in Isha Forest Flower März 2016 veröffentlicht. Lade ihn als PDF herunter oder abonniere die Printversion.

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GEPOSTED IN: Geschichte of Yoga

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