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Bharat: Die spirituelle Hauptstadt der Welt

Der Internationale Tag des Yoga wurde am 21. Juni begangen. Überall auf der Welt übten Millionen von Menschen Yoga, was es zu einem der wertvollsten Geschenke Indiens an die Welt machte[...]

Der Internationale Tag des Yoga wurde am 21. Juni begangen. Überall auf der Welt übten Millionen von Menschen Yoga, was es zu einem der wertvollsten Geschenke Indiens an die Welt machte. Doch lange bevor die UNO den Yoga-Tag ausrief, galt das Land Bharat als Ursprung der spirituellen Wissenschaften. Seit vielen Jahrtausenden sind Yogis durch die Welt gereist, um diese Werkzeuge für das Wohlbefinden zu verbreiten. Und die Menschen sind auf den Subkontinent gereist, um ihren spirituellen Durst zu stillen. In diesem Artikel erzählt uns Sadhguru von einigen der älteren Reisenden und Yogis.

Pythagoras

Sadhguru: Pythagoras ist heute hauptsächlich für seine Geometrie bekannt. Doch das war nur ein kleiner Teil seines Lebens. Der größte Teil seines Lebens war spirituelle Arbeit. Er reiste vor etwa 2500 Jahren nach Indien und wurde stark beeinflusst von indischen Yogis. Es heißt, dass Pythagoras Mantras praktizierte, den Vegetarismus förderte, an Reinkarnation glaubte und die Menschen zu jahrelangem Schweigen anhielt. Zum ersten Mal in jenem Teil der Welt sprach jemand über den Nutzen, den es hat, den Mund nicht aufzumachen!

Apollonius von Tyana

Der griechische Philosoph Apollonius war im ersten Jahrhundert vor Christus ein Anhänger von Pythagoras. Von ihm inspiriert, kam er nach Indien und verbrachte viele Jahre mit einem Yogi, den er als Ayarchas bezeichnet. Einen solchen indischen Namen gibt es nicht, und wahrscheinlich haben die Griechen ihn falsch ausgesprochen. Wir wissen jetzt nicht wirklich, wie der ursprüngliche Name war.

Später, als er nach Griechenland zurückkehrte, schrieb er ein Gedicht zu Ehren seines Guru und sagte: „Ich kam über Land, aber du hast einen Ozean über mir ausgegossen.“ Auf seinem Rückweg besuchte er die Türkei, Nordafrika und Ägypten. Er schrieb darüber, wie sich die ägyptische Kultur aus dem entwickelt hatte, was aus Indien gekommen war, aber er war sehr enttäuscht über den Grad der Unwissenheit, die sich dort durchgesetzt hatte. Es gab nichts außer blinden Ritualen. Als die ägyptischen Priester ihn fragten: „Woher nimmst du diese Arroganz? Wie kannst du mit solcher Autorität sprechen?“, antwortete er: “Ich war in einem Land, in dem man, sobald du es betrittst, mit dieser Autorität sprechen kann.“

Er hatte einen großen Einfluss auf Julia Domna, eine der Kaiserinnen des Römischen Reiches. Sie gab ein Buch über Apollonius in Auftrag, das von Philostratus geschrieben wurde. Dieses Buch ging an alle wichtigen Zentren in Europa und ist an vielen verschiedenen Orten erhalten geblieben.

Pyrrhon

Ein weiterer großer Philosoph, Mathematiker und Wissenschaftler, bekannt als Pyrrhon, reiste mit Alexander nach Indien. Er verbrachte hier einige Zeit und kehrte dann nach Griechenland zurück, wo er eine Philosophie der inneren Ruhe und des Friedens vertrat. Für das damalige Europa waren dies seltsame Dinge. Für gewöhnlich war die einzige Art, friedlich zu sein, wenn deine Nachbarn tot waren!

61 Frauen

Es gibt Aufzeichnungen darüber, wie vor 3000 bis 3500 Jahren eine Gruppe von 61 Frauen kam und die Kunst des Mantra, Yantra und Tantra von bestimmten Lehrern in Nordindien erlernte. Dann reisten sie und verbreiteten es in großem Stil in Zentralasien, Europa, in der Türkei und in Arabien. Es ist nicht viel über sie bekannt oder gesagt worden, aber sie haben vor Tausenden von Jahren eine große Bewegung in diesen Teilen der Welt geschaffen. Du wirst sehen, dass in Arabien, Europa, Phönizien und an vielen anderen Orten die Verehrung von Göttinnen am stärksten ausgeprägt war, bis bestimmte aggressive Glaubenssysteme aufkamen und sie niederschlugen.

Mansur Al-Hallaj

Eine der bekanntesten Gestalten der Sufi-Lebensart ist Mansur Al-Hallaj. Er stammte aus Basra im heutigen Irak. Auf seinen Reisen kam er um das zehnte Jahrhundert vor Christus nach Gujarat und verbrachte dort viele Jahre bei einem Lehrer. Als er in den Irak zurückkehrte, war er nur mit einem Lendenschurz bekleidet – typisches Yogi-Zeug! Und er sagte: „Ana al-haqq“, was dasselbe ist wie „Aham Brahmasmi“ – „Ich bin Gott“.

Mansur ging nach Mekka und errichtete eine eigene kleine Gottheit. Und die Menschen begannen lieber dorthin zu gehen.

Die Leute hielten ihn für verrückt – zum einen wegen des Lendenschurzes, zum anderen, weil er behauptete, Gott zu sein. Aber er wollte nicht aufhören. Er ging nach Mekka und errichtete eine eigene kleine Gottheit – vielleicht konsekrierte er sie auf irgendeine Weise. Und die Leute begannen lieber dorthin zu gehen. Das war nichts, was irgendjemand lebend überstehen konnte, und er wurde auf grausame Weise getötet.

Sie haben ihm tatsächlich bei lebendigem Leib die Haut abgezogen und ihn bis zur Hüfte eingegraben. Es wurde der Befehl gegeben, dass jeder, der an dieser Straße vorbeikommt, einen Stein auf ihn werfen muss. Mansurs lieber Freund ging in diese Richtung, und er musste etwas werfen. Aber er brachte es nicht übers Herz, einen Stein zu werfen, also warf er eine Blume nach ihm.

Als dies geschah, brach aus Mansur die Poesie hervor: „Von all den Dingen, verletzen mich jene Steine nicht, denn sie werden von Unwissenden geworfen. Du warfst diese Blume. Das hat mich so tief verletzt, weil du ein Wissender bist, und dennoch hast du etwas nach mir geworfen.“

Süd-Ost-Asien

In der indischen Mythologie und in vielen anderen Teilen der Welt spricht man von der Unterwelt, die als Naga Loka bekannt ist. Dies war eine ganze Gesellschaft von Menschen, bekannt als Nagas. Die Nagas gehören zum Klan der Schlangen und spielten eine sehr wichtige Rolle bei der Gestaltung des Bewusstseins Indiens und vieler anderer Kulturen. Heute wissen wir, dass die großen Tempel von Angkor, Angkor Thom und Angkor Wat in Kambodscha, von Nachfahren der Nagas erbaut wurden. Die Nagas kamen aus Indien, vermischten sich mit den Einheimischen und gründeten dort ein Königreich.

Wie Zen nach China kam

Bodhidharma wurde als Prinz im Königreich Pallava in Südindien geboren. Er war der Sohn des Königs von Kanchipuram, verließ aber in jungen Jahren sein Königreich und Prinzenleben und wurde Mönch. Im Alter von zweiundzwanzig Jahren erlangte er die volle Erleuchtung und wurde zu der Zeit als Bote nach China gesandt. Es war Bodhidharma, der Zen nach China brachte. Gautama, der Buddha, lehrte Dhyan oder Meditation. Hunderte von Jahren später brachte Bodhidharma das Dhyan nach China, wo es zu Chan wurde. Dieses Chan gelangte weiter nach Indonesien, Japan und in andere fernostasiatische Länder, wo es zu Zen wurde.

Die Saptarishis

In der yogischen Tradition wird Shiva nicht als Gott verehrt. Er ist der Adiyogi, der erste Yogi, und Adi Guru, der erste Guru, von dem die yogischen Wissenschaften ausgingen. Der erste Vollmond im Dakshinayana ist Guru Purnima, als Adiyogi sich in den Adi Guru wandelte. Der erste Guru wurde geboren und Adiyogi begann, die Saptarishis, seine ersten sieben Schüler, zu unterrichten.

Guru Purnima stellt einen der größten Momente im Leben der Menschheit dar. Dieser Tag erinnert an Adiyogi, der sich öffnete und die Möglichkeit anbot, dass sich ein Mensch über alle Grenzen, die von seiner physischen Natur gesetzt sind, hinaus entwickeln kann, wenn er gewillt ist, zu streben.

Die Übermittlung dauerte eine lange Zeit an. Als sie nach vielen Jahren abgeschlossen war und sieben vollständig erleuchtete Wesen hervorgebracht hatte, sagte Adiyogi: „Geht und verbreitet dies in der ganzen Welt.“

So ging einer nach Zentralasien, ein anderer ging nach Nahost und in die Region Nordafrika, ein anderer ging nach Südamerika. Ein anderer blieb genau dort bei Adiyogi. Ein anderer ging in die unteren Regionen des Himalaya, ein anderer ging nach Ostasien, und ein anderer reiste nach Süden. Derjenige, der in den Süden der indischen Halbinsel reiste, ist von größter Bedeutung für uns, denn er ist Agastya Muni.

Wenn wir „Süden“ sagen, ist alles südlich des Himalayas „Süden“. Er kam in den Süden und machte den spirituellen Prozess zu einem Teil des Lebens aller Menschen. Es heißt, er habe keine einzige menschliche Behausung auf dem Subkontinent ausgelassen. Er sorgte dafür, dass jede menschliche Behausung in der Region berührt wurde, nicht als Lehre, sondern indem er den spirituellen Prozess zu einem Teil ihres Lebens machte. Die Spuren seines Wirkens sind noch immer in jeder Familie in diesem Land zu finden.

Anmerkung des Herausgebers: Obwohl diese großen Wesen in viele Teile der Welt gegangen sind, liegen die besonderen Orte und Räume, die sie hinterlassen haben, größtenteils in Indien. Dieses Video spürt sieben dieser heiligen Orte nach.

Geschichte des Yoga


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